Konstanz und Barbarossa

Stadtführung Konstanz, Konzil Konstanz Kaiser Friedrich Barbarossa

Ja - auch Kaiser Friedrich I. war einer der berühmten Gäste der geschichtsträchtigen Stadt Konstanz.

 

Bekannt ist er vor allem durch seinen Spitznamen "Barbarossa" - der Rotbart.

 

Barbarossa wurde 1122 in Schwaben, vermutlich in Waiblingen, geboren. 1147 wurde er Herzog von Schwaben. 1152 fand in Aachen seine Krönung zum König statt.

 

Ein Jahr später - im März 1153 - kam er nach Konstanz, wo im Haus zum Hohen Hafen ein Hoftag stattgefunden haben soll.

 

Dabei kam es auch zu einer ersten Verbindung zwischen Konstanz und der norditalienischen Stadt Lodi (südlich von Mailand gelegen).

Heute ist Lodi eine der Partnerstädte von Konstanz.

Tourismus Konstanz Haus zum hohen Hafen

Aber zurück zu Barbarossa...

 

Friedrich I. hörte sich auf dem Hoftag die Klagen der Kaufleute aus Lodi an. Lodis Aufschwung im Handel hatte zu starken Konflikten mit Mailand geführt. Im daraus resultierenden, aggressiven Verhalten der Mailänder sah Lodi einen Angriff auf seine Freiheit und eine Behinderung seines Handels.

 

Barbarossa schickte deshalb eine Delegation nach Mailand, um den freien Handel wieder herzustellen.

Die Mailänder allerdings reagierten nicht wie gewünscht und gaben den Forderungen Barbarossas nach, sondern beleidigten die Abgesandten, indem sie diese aus der Stadt vertrieben.

Stadtführer Konstanz, Stadtführung Konstanz Angeblicher Kniefall Barbarossas

Dies führte dazu, dass in Konstanz ein Schutz- und Beistandspakt zwischen Friedrich I. und den Abgesandten des Papstes gegen die lombardischen Städte geschlossen wurde - der sogenannte "Konstanzer Vertrag" von 1153.

 

Als Folge seiner Loyalität zum Papst wurde Barbarossa 1155 in St. Peter in Rom zum Kaiser gekrönt.

Stadtführung Konstanz, Ausflüge Konstanz Barbarossa auf Kreuzzug

Danach führte er etliche Gefechte - u.a. gegen die lombardischen Städte, insbesondere Mailand. 1162 ließ er diese Stadt sogar zerstören.

 

Insgesamt folgten aufgrund des Konstanzer Vertrags fünf Italien-Feldzüge, bis 1177 zwischen Barbarossa und dem Lombardenbund ein Waffenstillstand in Venedig geschlossen werden konnte.

 

1183 trafen sich Barbarossa und Abgesandte der oberitalienischen Städte des Lombardenbundes schließlich wiederum in Konstanz, wo sie den Friedensvertrag von Konstanz schlossen - als Folge des in Venedig vereinbarten Waffenstillstands.

Ausflüge Bodensee Gemälde im Konzilgebäude in Konstanz

Doch der Vertrag wurde in Konstanz nicht nur beschlossen, sondern auch begossen!

 

Nach den erfolreichen Verhandlungen ging es in eine Weinschänke - dem heutigen Hotel Barbarossa am Obermarkt. Es heißt, dass sich dort alle heftig betranken.

Rundreise Bodensee Barbarossa ertrinkt im Fluss Saleph

Natürlich ist die Geschichte des Rotbarts wesentlich komplexer.

Diese kleine "Konstanzer Geschichte" fasst nur kurz und knapp die damaligen Konflikte zusammen, bei denen vor allem auch die Stadt Konstanz eine Rolle spielte - in den Jahren 1153 und 1183.

 

Nach einer ereignisreichen Herrschaft kam Barbarossa am 11. Juni 1190 in Armenien auf seinem geplanten Kreuzzug ums Leben, wo er im Fluß Saleph ertrank.

In Bronze gegossen findet sich die Urkunde des Konstanzer Friedensvertrags übrigens am Kaiserbrunnen auf der Konstanzer Marktstätte.

 

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